O Siegfried! Siegfried!
Seliger Held!
Du Wecker des Lebens,
siegendes Licht!
O wüßtest du, Lust der Welt,
wie ich dich je geliebt!
Du warst mein Sinnen,
mein Sorgen du!
Dich Zarten nährt’ ich,
noch eh’ du gezeugt;
noch eh’ du geboren,
barg dich mein Schild:
so lang’ lieb’ ich dich, Siegfried!
So starb nicht meine Mutter?
Schlief die Minnige nur?
Du wonniges Kind,
deine Mutter kehrt dir nicht wieder.
Du selbst bin ich,
wenn du mich Selige liebst.
Was du nicht weißt,
weiß ich für dich;
doch wissend bin ich
nur – weil ich dich liebe!
O Siegfried! Siegfried!
Siegendes Licht!
Dich liebt’ ich immer,
denn mir allein
erdünkte Wotans Gedanke:
der Gedanke, den ich
nie nennen durfte;
den ich nicht dachte,
sondern nur fühlte;
für den ich focht,
kämpfte und stritt;
für den ich trotzte
dem, der ihn dachte;
für den ich büßte,
Strafe mich band,
weil ich nicht ihn dachte
und nur empfand!
Denn der Gedanke –
dürftest du’s lösen! –
mir war er nur Liebe zu dir!
Wie Wunder tönt,
was wonnig du singst;
doch dunkel dünkt mich der Sinn.
Deines Auges Leuchten
seh’ ich licht;
deines Atems Wehen
fühl’ ich warm;
deiner Stimme Singen
hör’ ich süß:
doch was du singend mir sagst,
staunend versteh’ ich’s nicht.
Nicht kann ich das Ferne
sinnig erfassen,
wenn alle Sinne
dich nur sehen und fühlen!
Mit banger Furcht
fesselst du mich:
du Einz’ge hast
ihre Angst mich gelehrt.
Den du gebunden
in mächtigen Banden,
birg meinen Mut mir nicht mehr!
[00:22.362]O Siegfried! Siegfried!
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